Alpine Flüsse mit krautiger Ufervegetation

Charakteristische Arten

Ufer-Reitgras, Zierliche Glockenblume, Silberwurz, Sand-Weidenröschen, Kriechendes Gipskraut, Deutsche Tamariske, Lavendel-Weide,

Gefährdungsursachen

Veränderung des hydrologischen Regimes z.B. durch flussbauliche Maßnahmen; Energiewirtschaftliche Nutzung; Uferverbauung; Schotterentnahme im Flussbereich; Freizeitnutzung (z.B. Bade- und Bootsbetrieb);

Schutzstrategien

Erhaltung der Gewässer in ihrer Hydrologie; Sicherung bzw. Schaffung breiter Flusskorridore, in denen sich das Flussbett abschnittsweise
verlagern kann; Aufrechterhaltung eines Geschiebekontinuums an den Flüssen; Einrichtung von Pufferzonen rund um das Gewässer;

Weitere Informationen

Der Lebensraumtyp ist auf Fließgewässer der Gebirge, Gebirgsvorländer sowie der Hochlagen der Mittelgebirge beschränkt, die dem Furkationstyp entsprechen. Abhängig vom Relief weisen die Flüsse Fließstrecken mit hohem Gefälle von 20 bis über 70 ‰ auf. Das Fließgefälle kann streckenweise deutlich verringert sein. Besonders in solchen Bereichen kommt es zur Akkumulation von Schotterbänken und in strömungsarmen Abschnitten zur Ablagerung von Sanden und Schluffen. Auf diesen Alluvionen, welche regelmäßig durch (meist frühsommerliche) Überflutungen umgelagert bzw. mit neuen Sedimenten überschüttet werden, entwickelt sich eine lückige Vegetation aus Pionierpflanzen und regenerationsfähigen Vertretern der Schuttgesellschaften, welche sowohl eine zeitweilige Überflutung als auch Trockenperioden ertragen können (die sandig-schlickigen Standorte sind von etwas ausgeglichenerem Wasserhaushalt geprägt). Zudem werden mit den Überflutungen Samen bzw. Pflanzenteile höherer Lagen auf die Standorte gespült, welche sich als so genannte Alpenschwemmlinge mitunter auf diesen Standorten etablieren können.

Verbreitung und Häufigkeit: hauptsächlich an größeren Flüssen der Alpen (u.a. Enns, Mur), an manchen Flüssen auch die Vorländer erreichend; räumliche Ausprägung: (klein-) flächig.

Nomenklatur
Wissenschaftlicher Name
Synonyme
Prioritär Nein
Natura 2000
FFH Code 3220
Schutzstatus FFH-Richtlinie Anhang I, Gefährdungsstufe: stark gefährdet

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