Kalktuffquellen
Charakteristische Arten
Glanz-Gänsekresse, Bitter-Schaumkraut, Farnähnliches Starknervmoos, Veränderliches Starknervmoos, Mieren-Weideröschen, Quell-Schönastmoos, Kalk-Quellmoos, Alpen-Fettkraut, Bach-Steinbrech, Gewöhnliches Fettkraut, Stern-Steinbrech,
Gefährdungsursachen
Quellfassung; Grundwasserabsenkung; Befestigung von Felswänden oberhalb von Straßen; Zerstörung der Standorte (z.B. durch Überbauung); Nährstoffeintrag; Mechanische Belastungen der Standorte (z.B. Betritt);
Schutzstrategien
Anlage von Pufferzonen; Keinerlei Nutzung der Standorte;
Weitere Informationen
Der Lebensraumtyp kommt an sonnigen bis halbschattigen Quellen und den daran anschließenden Quellbächen sowie an Wasserfällen und triefnassen Felswänden vor. Die Standorte können zeitweilig stark austrocknen. Wesentliches Charakteristikum des Wassers ist ein hoher Kalkgehalt (>9 Deutsche Härtegrade; Ca-Gehalt 45 mg/l) und eine zumindest im Sommer mäßige Erwärmung (>10°C). Unter diesen Bedingungen kombiniert mit dem Kohlendioxid-Entzug durch Pflanzen (Moose und Algen) kommt es zur Kalziumkarbonat Ausfällung, wodurch Tuff entsteht. Die beteiligten Pflanzen werden dabei mit Kalküberzügen inkrustiert. Einzelindividuen, die an der Spitze weiter wachsen während sie an der Basis durch die Inkrustierung absterben, erreichen dabei zum Teil ein extrem hohes Alter (>100 Jahre). Im Laufe der Jahrhunderte können dicke Sinterplatten und Tuffe mit mehreren Metern Höhe entstehen. Als Tuffbildner treten meist Moose oder Algen in Erscheinung.
Verbreitung und Häufigkeit: Montanstufen der Nördlichen und Südlichen Kalkalpen, in den Zentralalpen und eher in höheren Lagen, häufig; räumliche Ausprägung: (klein-)flächig.