Kastanienwälder
Charakteristische Arten
Drahtschmiele, Edelkastanie, Rauhaar-Zwerggeißklee, Wald-Habichtskraut, Berg-Platterbse, Wild-Platterbse, Weißliche Hainsimse, Schattenblümchen, Rot-Föhre, Duft-Weißwurz, Trauben-Eiche, Stiel-Eiche
Gefährdungsursachen
Befall mit Kastanienkrebs; Umwandlung der Baumartenmischung; Invasion von standortsfremden (Baum-)Arten (z.B. Robinie, Götterbaum); Wildschäden; Rodungen für Bauland- oder Landwirtschaftsflächen; Schadstoffimmissionen;
Schutzstrategien
Impfung mit hypovirulenten Pilzstämme; Förderung der Niederwaldnutzung; Selektives Zurückdrängen von standortsfremden Arten
Weitere Informationen
Die Edelkastanie wurde in der Antike von den Etruskern und Römern in Mitteleuropa eingeführt und spielte bis in die Neuzeit eine wichtige wirtschaftliche Rolle; sie lieferte Pfähle für den Weinbau sowie Brenn- und Bauholz. Ihre Früchte dienten für die Brotbereitung und als Schweinefutter. Edelkastanienwälder sind anthropogen bedingte Ersatzgesellschaften der „insubrischen" bodensauren Eichenwälder. Der Edelkastanienwald stellt daher einen halbnatürliche Waldtypus dar. Die Edelkastanie dominiert die Baumschicht in den alten Kulturwäldern, sie kommt jedoch auch subspontan in bodensauren Eichenmischwäldern vor.
Verbreitung und Häufigkeit: insbes. Süd- und Oststeiermark, selten; flächige Ausprägung.