Trockene europäische Heiden
Charakteristische Arten
Besenheide, Heidelbeere, Deutscher Ginster, Heide-Ginster, Flügel-Ginster, Bürstling,
Gefährdungsursachen
Verbuschung, Aufforstung, landwirtschaftliche Intensivierung, Verbauung; Ev. Einwanderung des Neophyten Campyolpus introflexus
Schutzstrategien
Zur Erhaltung sind zyklische Störungen in Form von Abbrennen oder Plaggen (Abtragen des Oberbodens) notwendig. Daraufhin erfolgt eine rasche Regeneration der Heidevegetation.
Weitere Informationen
Der Lebensraumtyp umfasst eine von niederen Zwergsträuchern hauptsächlich aus der Familie der Ericaceae dominierte überwiegend baumfreie, artenarme Vegetation. Die Standorte der Heiden wurden meist bereits in prähistorischer Zeit durch Rodung von bodensauren Wäldern (Genisto germanicae-Quercion-, Luzulo-Fagion- bzw. Piceion excelsae-Wälder) geschaffen. Extensive Bewirtschaftung der Flächen z.B. durch Beweidung, Streunutzung oder Abbrennen verhinderte eine Wiederbewaldung und führte zu einer fortschreitenden Bodendegradation. Die Heidevegetation zählt zu den artenärmsten Vegetationseinheiten Mitteleuropas. Die mittlere
Artenzahl der Zwergstrauchheiden schwankt zwischen 13-25 Arten. Die Vegetation wird von dicht deckenden, bis zu Knie hohen Zwergsträuchern dominiert. Die Besenheide ist besonders im Spätsommer durch ihre rosafarbenen Blüten besonders prägend. In die Heiden können offene Stellen eingestreut sein, welche von Gräsern dominiert werden bzw. offene Felsflächen (Felsblöcke) darstellen. Einzelne Bäume (z.B. Rot-Föhre) oder Sträucher (z.B. Wacholder) sind möglich, ihre Überschirmung sollte jedoch weniger als 50% betragen.
Verbreitung und Häufigkeit: südöstl. Alpenvorland wo der Lebensraumtyp an den Abhängen der östlichsten Zentralalpen in die alpine Region übergeht; selten; räumliche Ausprägung: (klein-) flächig.