Waldmeister-Buchenwald
Charakteristische Arten
Rotbuche, Tanne, Waldmeister, Leberblümchen, Schneerose, Zyklame, Kleeblatt-Schaumkraut, Echter Seidelbast, Zwiebel-Zahnwurz, Neunblatt-Zahnwurz u.a.
Gefährdungsursachen
Aufforstung mit Fichte und anderen Nadelholzarten; Hohe Wildstände (Verbiss- und Schälschäden); Versauerung der Standorte (z.B. durch Förderung von Nadelhölzern, „saurer Regen"); Schadstoffimmissionen (z.B. unmittelbare Schädigung der Vegetation durch Ozon);
Schutzstrategien
Förderung der natürlichen Baumartenmischung, Förderung von Altholzbeständen, von Totholz im Wald, einer naturnahen Nutzung und einer Außernutzungstellung von repräsentativen naturnahen Waldflächen; Förderung der Naturverjüngung
Weitere Informationen
Diese Buchenwälder besitzen eine artenreiche Krautschicht aus breitblättrigen Mullbodenpflanzen mit höheren Wasseransprüchen und Frühjahrsblühern. Diese so genannten Geophyten überdauern mit Zwiebeln oder Knollen im Boden und blühen im zeitigen Frühjahr vor dem Laubaustrieb der Bäume.
Die Baumhöhen erreichen im reifen Waldmeister-Buchenwald bis zu 50 m, liegen im Schnitt aber bei 30-35 m. Unter natürlichen Bedingungen findet ein stetiger Verjüngungsprozess der Baumarten unter Schirm statt. Die Jungbäume warten im Schatten des Laubdaches darauf, dass Teile des Altbestandes niederbrechen und eine Lücke für ihre Entwicklung freigeben. Damit beginnt die Verjüngungsphase des Buchenwaldes, welche über eine Optimla- und Terminalpahse wieder in die Zerfallsphase mündet. Dieser Lebenszyklus eines Buchenwaldes dauert unter natürlichen Bedingungen rund 200 Jahre. Im Wirtschaftswald werden die Altersphasen eines Buchenwaldes, welche durch hohe Anteile von ökologisch bedeutsamem Totholz gekennzeichnet sind durch die Nutzung von 120- bis 140-jährigen Beständen ausgeschaltet.
Verbreitung und Häufigkeit: alpine Region, zerstreut auch im südöstl. Alpenvorland, sehr häufig; räumliche Ausprägung: flächig.