Heidelerche
Lebensräume
sonniges, extensiv bewirtschaftetes Kulturland mit nährstoffarmen Weiden, mit Ackerland, Streuobstbeständen und Hecken bzw. Baumreihen zwischen den Kulturen
Gefährdungsursachen
Grünlandintensivierung durch Düngung und Futtermitteleintrag; Aufforstung von landwirtschaftlichen Grenzertragsböden; Ausbau und Versiegelung der Feldwege
Schutzstrategien
Fortführung extensiver Weidewirtschaft, v.a. Erhaltung nährstoffarmer Grünlandgesellschaften; keine Aufforstung von landwirtschaflichen Grenzertragsböden
Weitere Informationen
Die Heidelerche wirkt im Vergleich zu anderen Lerchen recht klein und kurzschwänzig, ist aber dennoch leicht mit der Feldlerche zu verwechseln. Die Schwanzspitze ist weiß, die Schwanzaußenkanten hingegen hellbraun (nicht weiß wie bei der Feldlerche), der Hinterrand der Flügel hat keinen weißen Rand wie bei der Feldlerche. Im Sitzen weist die Heidelerche ein charakteristisches schwarz/weißes Muster vor dem Flügelbug, eine kontrastreiche Kopfzeichnung und einen breiten cremefarbenen Überaugenstreif, der weit nach hinten reicht, auf. Für den Nachweis der optisch unauffälligen Art spielt der melodiöse, etwas wehmütig klingende Gesang aus abfallenden Reihen gleicher Silben, z. B. „lülü" lülü ...." (Lullula!) eine zentrale Rolle.
Heidelerchen verteidigen zur Brutzeit ihre Reviere, diese inkludieren auch die zur Nahrungssuche benötigten Flächen. Benachbarte Männchen kennen und tolerieren einander, fremde werden hingegen sofort vertrieben. Nach der Brutzeit beginnen sich ab August kleine Trupps zu bilden. Im September sind neben den letzten Einzelpaaren an den Brutplätzen auch Trupps zu beobachten. Die Heidelerche zieht und überwintert einzeln, selten auch in losen Trupps. Heidelerchen leben in monogamer Saisonehe. Die Paarbildung erfolgt unmittelbar nach der Ankunft ab Anfang März. Die Nester werden am Boden, zumeist in grasige Vegetation, lichte Zwergstrauchbestände oder Bestände sehr junger Kiefern gebaut, im Agrarland finden sich Nester auch in Getreide- und Gemüsefeldern sowie in Weingärten. Wichtig sind in jedem Fall Freiflächen in unmittelbarer Nestumgebung, die einen ungehinderten Zu- und Abgang ermöglichen. Die Nester stehen immer in der Nähe des Waldrandes. Zur Brutzeit haben Insekten einen höheren Anteil an der Nahrung als bei anderen Lerchenarten, wobei vorwiegend Schmetterlingslarven, Käfer und Blattwespenlarven erbeutet werden.